Vom Gärtner zum Gartendirektor:
Das Schöpferische und das Schöne des Gartens mit Obst und Bienen hat
sein Interesse für seinen Berufsweg geweckt. Die väterlichen Vorfahren
in Ostpreußen waren Förster, darunter auch ein Kunstgärtner. Seine
Großeltern und Eltern bewirtschafteten, zunächst am Geburtsort Leer in
Ostfriesland, dann in der neuen Heimat Neustadt am Rübenberge bei
Hannover, große Gärten. Während der Bundeswehrzeit las er den Artikel
„So wurde ich Gärtner“ von Karl Foerster und Richard Bödeker. Dieser Bericht fesselte ihn so sehr, dass sein Berufswunsch fest stand:
„Ich werde Gärtner.“ Es folgte eine Gärtnerlehre in der Baumschule
Hannemann in Nienburg an der Weser. Dort eignete er sich erstes
praktisches Wissen über die Baumzucht, aber auch über Obstbäume,
Stauden, Floristik und Landschaftsgärtnerei an. Das anschließende
Studium der Landschaftsarchitektur (1983-1990) an der Leibniz
Universität Hannover umfasste nicht nur die Grünplanung und den
Naturschutz, sondern auch die Planung von Stadtparks und Hausgärten
sowie das Beherrschen der Gehölz- und Bodenkunde. Die Vorlesungen,
Exkursionen und Seminare zur Geschichte der europäischen Gartenkunst
und des Stadtgrüns bei Professor Dr. Dieter Hennebo (1923-2007) waren
für Rohde ein Glücksfall. Nebenbei studierte er Architektur, vor allem
Baugeschichte, Stadt- und Regionalplanung, aber auch Geologie und
Philosophie. Praktisches Rüstzeug erwarb er sich in vielen Praktika,
u.a. bei Freischaffenden wie Ruprecht Dröge in Hannover oder Richard
Bödeker und Horst Wagenfeld in Düsseldorf. 1986 war Rohde Volontär im
Landschaftspark Stourhead beim National Trust in England, wo ihn die
praktische Gartendenkmalpflege faszinierte.
Gleich nach dem Studium schloss sich im April 1990 ein
Promotionsstipendium in Dresden und Weimar an. Thema war das Wirken von
Eduard Petzold, Parkdirektor der Niederlande (1815-1891), neben Gustav
Meyer der bedeutendste deutsche Gartenkünstler der zweiten Hälfte des
19. Jahrhunderts, u.a. der Vollender des Muskauer Parks, Pflanzenkenner
und Meister der Parkerhaltung. Am Institut für Grünplanung und
Gartenarchitektur der Leibniz Universität Hannover (1994-2004) folgten
Lehrtätigkeiten und Forschungsprojekte zur Gartendenkmalpflege und die
Promotion über Petzold (1998). Parallel eröffnete Rohde ein eigenes
Büro (bis 2005), um gartendenkmalpflegerische Gutachten
(Parkpflegewerke) u.a. in Kassel, Weimar, Leipzig und Hannover zu
erstellen.